22.9.-3.11.2018: Disentiser Sagenwelt

Die Disentiser Sagenwelt in Bild und Wort.
Ausstellung vom 22.9.-3.11.2018, (Mo.-Sa. 08:30-17:30) mit Gemälden von Patrick Devonas im Kloster Disentis.
Vernissage am 22.9. (16:00-19:00).
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Mächtige Mauern, eine grosse Geschichte und geheimnisvolle Sagen – Alpensagen.ch ist vom 22. September bis zum 3. November zu Gast im Kloster Disentis.

Ein Ort lebendiger Geschichte und gelebter Spiritualität

Die Wahl des prominenten und geschichtsträchtigen Veranstaltungsortes kommt nicht von ungefähr: So fungieren einige frühere Patres des Klosters Disentis selbst als Sagenerzähler in der „Mythologischen Landeskunde von Graubünden“. Jenem Standartwerk, das der Aargauer Sagenforscher und Volkskundler Arnold Büchli bis Mitte des 20. Jahrhunderts über die Bündner Sagenwelt verfasst hatte. Das monumentale Werk das rund 7000 Geschichten von mehr 1000 Erzählern enthält , mag – wenn auch regional auf Graubünden beschränkt – noch heute als Kulturschatz von Weltrang gelten.
„Dass nun das Benediktiner Kloster Disentis seine Pforte öffnet, um die alten Sagen und Legenden aus der Region Disentis einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, ist für uns ein besonderes Geschenk“, berichtet Andrin Schütz. Auch Patrick Devonas zeigt sich begeistert: „ Das Kloster Disentis ist ein unglaublich inspirierender Ort. Man spürt, dass hier die Spiritualität über die Jahrhunderte hin gelebt wurde und noch immer gelebt wird. Dass sich die Geschichte des Klosters in Gestalt erzählender Patres sowie zahlreicher Inhalte mit der Sagenwelt verbunden habe, sei für ihn auch in künstlerischer Hinsicht ausserordentlich spannend, berichtet Devonas weiter. Auch Andrin Schütz ist überzeugt: „Es gibt nur wenige Orte in der Schweiz, an denen sich Geschichte, Spiritualität und gelebte Gegenwart auf solch konzentrierte Weise miteinander verweben.“

Künstlerische Auseinandersetzung mit der Sagenwelt und der Geschichte des Klosters Disentis

Ort der Ausstellung im Kloster Disentis ist der beeindruckende Gewölbegang der gleich im Anschluss an die Klosterpforte den Weg in die Welt der Benediktiner öffnet die seit dem 8. Jahrhundert in Disentis heimisch sind. In der Ausstellung werden insgesamt rund 20 kleinformatige Meisterarbeiten von Patrick Devonas zu sehen sein, welche die Disentiser Sagenwelt aber auch die Geschichte des Klosters tiefgründig und hie und da auch mit einem Augenzwinkern ins Bild setzen. Die Vernissage und die Ausstellung selbst werden begleitet von szenisch inszenierten Sagenlesungen und Klosterführungen, welche Alt und Jung bereits in Klosters in ihren Bann zu ziehen vermochten.

Vom Schweigen, Mäusen und doppelten Stegen

Wer also wissen möchte, warum man in Disentis keinesfalls auch nur ein Wort sagen darf, wenn man ein plötzliches Krabbeln am Bein verspürt, was es den auf sich hat mit dem Pater der nicht weiss, welchen von zwei Stegen er beschreiten soll oder warum man Hexen unter keinen Umständen verwünschen darf der sei herzlich eingeladen, das Kloster und die faszinierende Ausstellung zu besuchen…

> www.alpensagen.ch
> www.kloster-disentis.ch

Aus dem Sagenreichtum der Alpen

“Aus dem alpinen Raum sind eine Vielzahl von Geschichten überliefert. Sie erzählen von historischen Ereig­nissen einerseits, von unerklärlichen Naturphänomenen andererseits. Es sind Geschichten aus alten Zeiten, die über Generationen mündlich weitergegeben wurden. Als Quelle für die Geschichts­schreibung und für lebendige Traditio­nen im Alpenraum sind diese Überlie­ferungen immaterielles Kulturgut. Die letzten grossen Sagen­ und Märchen­sammlungen sind…”

> Artikel (Download als pdf)

Text: Marc Philip Seidel: Von Bergstürzen und Goldschätzen – Aus dem Sagenreichtum der Alpen, erschienen im Nike Bulletin 02/2018.

29.06.-19.10.2018: Ünschi Sagäwält, Klosters

Ausstellung vom 29.06.-19.10. (Mo.-Fr. 15:00-17:00)
im Rahmen der Reihe “Die Alpen im Spiegel ihrer Geschichten.
mit Gemälden von Patrick Devonas zu Bündner Sagen.
im Nutli Hüschi, Monbielerstrasse 11, 7250 Kloster
Vernissage: Freitag, 29. Juni 2018, (15:00-19.00)

> Medienmitteilung (Download als pdf)

Altmeisterliche Technik als zeitloses Medium
Gerade die alten malerischen Techniken, so Devonas weiter, würden sich hervorragend für die Darstellung der Sagenwelt eignen. Sie stammen aus einer Zeit, in der die Kunst noch Geschichten erzählte und sich Metaphern, Archetypen und Legenden befasste. Diese Art der Darstellung sei und bleibe, so Devonas immer verständlich und keinem kurzlebigen Zeitgeist unterworfen. Ebenso sieht Devonas eine wesentliche Funktion der Geschichte darin, die Gegenwart zu verstehen und kritisch zu hinterfragen.

Ähnlich sieht es Barbara Gujan, Leiterin des Museums Nutli Hüschi in Klosters: “In der 450-jährigen Walserstube unseres Museums wurden schon manche Geschichten weitergegeben. Mit der Ausstellung “ünschi Sagäwält” im Rahmen des Projektes ‹alpensagen.ch› wollen wir einen Beitrag leisten, dass unsere Geschichten und ihre Weisheiten auf die kommende Generation übergehen. Den ganzen Sommer über finden Lesungen und Sagenabende statt. Auch die Hörspielproduktionen, die Theater- und Malworkshops werden dazu beitragen, es den Kindern zu ermöglichen, die Sagen und Legenden unserer Region aktiv als Teil ihrer Identität zu erfahren und zu begreifen.”

Lesungen, Hörspielproduktionen, Malwerkstätten und Theater
Werden die Sagen bereits in den Bildern von Patrick Devonas auf eine neue Weise erlebbar, eröffnen im Rahmen der Ausstellungen Lesungen von einheimischen Erzählern Einheimischen und Gästen neue Wege die Sagen und Legenden auf eine vielfältige und lebendige Weise zu erleben. Damit sich die Schatztruhe des alpinen Erzählgutes auch für die Kinder öffnet, finden im Rahmen des Projektes zahlreiche Aktivitäten statt: Während einer Projektwoche erarbeiten die Schüler der Primarschule Klosters unter professioneller Anleitung Hörspiele rund um die Sagenwelt, verarbeiten die Stoffe zu kurzen Theaterstücken und realisieren zusammen mit Patrick Devonas ein gemeinsames Sagengemälde von rund 3.5 Metern
Länge und 2 Metern Höhe.

> www.alpensagen.ch
> www.museum-klosters.ch